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Ginseng

Wirkung, Anwendung, Nebenwirkungen | Wo kaufen?

Ginseng spielt in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) schon lange eine sehr bedeutende Rolle. Ginseng ist gut für Herz und Kreislauf, hilft bei Hautproblemen und senkt den Zuckerspiegel deutlich. Man wird immer wieder Lobeshymnen auf diese aus Asien stammende, inzwischen aber auch in Deutschland kultivierte Pflanzen, finden. Speziell in einer auf Gesundheit und Fitness getrimmten Gesellschaft fallen solche Versprechen auf fruchtbaren Boden. 

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Steckt aber wirklich so viel Kraft in einer einfachen Wurzel? Oder steckt dahinter doch nur schlaues Marketing, mit dem Senioren und Anhänger alternative Heilverfahren geködert werden sollen?

Fakt ist: Es existiert eine erhebliche Zahl an Studien, die sich direkt oder indirekt mit der Wirkung des Ginsengs beschäftigen. Auch wenn darunter Untersuchungen sind, die für bestimmte Bereiche keine signifikanten Ergebnisse abliefern können – unter vielen Gesichtspunkten ist die Anwendung von Ginseng positiv. Die Wurzel wirkt:

  • auf das Herz-Kreislaufsystem stärkend
  • nervenstärkend
  • förderlich auf die körpereigene Abwehr
  • positiv auf die Leber
  • leistungsfördernd
  • positiv auf die Potenz.

Darüber hinaus haben US-Forscher in einer Studie positive Effekte bei Krebspatienten feststellen können – und zwar im Bereich der mit den Erkrankungen einhergehenden Erschöpfungserscheinungen. Und es gibt Studien, die auf eine Schutzwirkung von Ginseng bei Diabetes tatsächlich hinweisen.

Anwendung & Wirkung

Die Palette der Verwendung von Ginseng ist relativ breit. Gerade in der TCM (traditionelle chinesische Medizin) ist Ginseng relativ weit verbreitet und kommt hier in unterschiedlicher Form zum Einsatz. Dabei ist die pharmakologische Wirkung längst nicht die einzige Verwendungsform. Ginseng hat inzwischen seinen Weg auch in die Nahrungsmittelindustrie gefunden und ist hier unter anderen in Sirups, Suppen und Getränken – aber auch frittiert zu finden. Darüber hinaus lassen sich mit Ginseng auch verschiedene kosmetische Produkte wie Cremes oder Ähnliches herstellen.

 

Anwendungsgebiete

Ginseng enthält eine Vielzahl wirksamer Substanzen. In der Vergangenheit wurde dessen Wirkung in mehreren Dutzend Studien untersucht. Darunter waren einige, die sich mit sportphysiologischen Fragestellungen befassten (z. B. Pieralisi aus dem Jahr 1991). Das Ergebnis: Ginseng kann die Sauerstoffaufnahme des Bluts verbessern. Darüber hinaus deuten mehrere Arbeiten (z. B. unter Beteiligung der University of Chicago) aus dem Jahr 2012 darauf hin, dass die Anwendung von Ginseng die Folgen diabetischer Erkrankungen puffern können. Verantwortlich wird hierfür unter anderem die Milderung oxidativer Stressfaktoren gemacht. Ebenfalls Gegenstand reger Forschungstätigkeit sind positive Effekte im Zusammenhang mit Tumorerkrankungen. Es scheint sich auch hier ein gewisses Schutzpotenzial der Wurzel anzudeuten, was den Ginsenosiden als Hauptwirkstoff zugeschrieben wird.

 

Wo und wie kann Ginseng angewendet werden?

Grundsätzlich kommt Ginseng für seine Verwendung auf zwei unterschiedliche Arten in den Handel – als weißer und roter Ginseng. Das Ausgangsmaterial ist bei beiden gleich, es handelt sich im Allgemeinen um die bis zu 20 cm lange Wurzel von Panax ginseng. Diese wird durch eine Trocknung in der Sonne weiß, da sich hierdurch die äußere Schicht ablöst und das Innere freigibt. Roter Ginseng entsteht, wenn die Wurzel beim Trocknen zusätzlich mit Dampf oder heißem Wasser behandelt wird.

Bei der Anwendung ist grundsätzlich darauf zu achten, dass sich die Wirkung der im Ginseng enthaltenen Stoffe erst nach einiger Zeit voll entfaltet, weshalb im Allgemeinen 3-Monatskuren empfohlen werden.

Für eine innere Anwendung bieten diverse Produzenten Ginseng-Kapseln an. Je nach Konzentration der Ginsenoside in den Kapseln weichen die Verzehrempfehlungen ab. Man kann in der Regel aber von 1 -2 Gramm Ginseng ausgehen, die konsumiert werden sollten. Neben der Verwendung von Ginsengkapseln lässt sich eine vergleichbare Wirkung auch durch den Verzehr der Wurzel erreichen. Wie wird die Ginsengwurzel verzehrt?

Verwendet werden hierfür etwa erbsengroße Stücke der getrockneten Wurzel, die am besten in der ersten Tageshälfte zur Anwendung kommen. Um ein Maximum der enthaltenen Wirkstoffe freizusetzen, sollten die Wurzelstücke möglichst lange mit dem Speichel in Berührung kommen. Es ist empfehlenswert, den Ginseng über einen längeren Zeitraum zu kauen. Der dabei entstehende bittere Geschmack ist nicht von Dauer, es überwiegt später die Süße der im Ginseng enthaltenen Mehrfachzucker.

Ein weiteres Beispiel zur Verwendung ist die Aufarbeitung der Ginsengwurzel zu einem in Wasser löslichen Pulver. Je nach Dosierung reicht hier mitunter bereits ein halber Teelöffel, um die gewünschte Dosis zu erreichen. Parallel zu dieser inneren Anwendung des Ginsengs, die auf dem Verzehr als Kapselextrakt, getrocknete Wurzel oder Pulver beruht, hat die Wurzel inzwischen auch Einzug in verschiedene Bereiche gehalten, die auf eine äußere Verwendung setzen. Inzwischen werden durch den Handel Shampoos, Cremes, Körperöle Zahncremes etc. angeboten, die Ginseng enthalten. Cremes lassen sich im Übrigen selbst herstellen. Die hierfür nötigen Zutaten, wie Mandel- oder Jojobaöl, Wollwachsalkoholsalbe, verschiedene ätherische Öl und vieles mehr lassen sich über jede Apotheke bzw. Reformhäuser beziehen. Einfach die Zutaten im gewünschten Verhältnis mischen, vorher einen Sud aus Ginsengwurzeln ansetzen und alles zu einer Creme verarbeiten.

Neben diesen pharmazeutischen und kosmetischen Beispielen für die Anwendung von Ginseng findet die Wurzel gerade in ihrer Heimat auch in der Küche Verwendung. Dabei sind unterschiedliche Zubereitungsarten gebräuchlich. Ginseng kann gekocht, gebraten, gedünstet und frittiert werden. Varianten der Zubereitung wären beispielsweise Reisgerichte oder die Verarbeitung in Suppen. Parallel hat sich eine Verwendung von Ginseng auch bei der Zubereitung verschiedener Getränke (Aperitif oder Cocktail) eingebürgert. In Anbetracht der Anwendungsbeispiele wird deutlich, dass sich Ginseng zu jeder Tageszeit genießen lässt.

 

 Studien

Gerade die weltweite Verbreitung von Ginseng mach die koreanische Wunderwurzel zum Ziel vieler wissenschaftlicher Studien. Letztlich verdankt Ginseng seinen Erfolg in den eher wissenschaftlich orientierten Industrieländern aber gerade auch den Ergebnissen wissenschaftlicher Studien.

  • Mehrere Studien der Sporthochschule Köln befassen sich mit der leistungssteigenden Wirkung des Ginsengs. Dafür konnten sie bei Sportlern nachweisen, dass Ginseng die Sauerstoffaufnahme im Blut verbessert.
  • Dies konnte auch bei 14 Sportlern nachgewiesen werden, die Ginseng einnahmen. Auch verkürzte sich die Zeit der Regenerierung nach Trainings und die Laktatwerte im Blut sanken schneller.
  • Zwei Untersuchengen der Universität Leon, Spanien, aus 1999 wiesen an Tieren nach, dass Ginseng die Dichte kleinster Blutgefäße (Kapillaren) und der Mitochondrien, der Kraftwerke der Zellen, signifikant erhöht. Ebenso nimmt die oxidative Belastung der Leber unter Stress ab.
  • Gleiches hatte bereits 1991 eine Studie von Piralisi ergeben.
  • In Korea wurden 2014 Zusammenhänge zwischen Ginseng und Blutzuckerspiegel untersucht. Die achtwöchige Doppelblindstudie zeigte, dass Ginseng erhöhte Glukosewerte senken kann.
  • Ebenfalls 2014 kam eine kanadische Metastudie, die viele solcher Untersuchungen überprüfte, zu einem ähnlichen Ergebnis.
  • Im gleichen Jahr wies die koreanische Medizinhochschule Kyungpook in Daegu Verbesserung von ADHS bei Ginsengeinnahme nach.

Dies sind nur Ausschnitte aus einer umfassenden Forschung zu Ginseng.

 

Nebenwirkungen

Ginseng wird seit Jahrhunderten weltweit viel genutzt. Von Nebenwirkungen ist kaum zu hören. Wenn bei wissenschaftlichen Tests davon die Rede ist, dann liegt das auch an den Versuchsbedingungen. Dabei werden Tieren meist Mengen verabreicht, die weit über den üblichen Dosen liegen.  Wenn Nutzer über Nebenwirkungen berichten, dann bewegt sich das sich im Rahmen der folgenden zwar unangenehmen, aber letztlich nicht problematischen Symptomen:

Nervöse Unruhe, Schwitzen, Übelkeit mit Durchfall, Magen-Darm-Probleme und erhöhter Blutdruck.

Wichtig zu bedenken, dass in manchen Ländern wie der USA Ginseng als Nahrungsergänzungsmittel gilt. Die fehlende Qualitätskontrolle kann für unangenehme Nebenwirkungen als mitverantwortlich gesehen werden.

Als Grundregel wird wie für viele pflanzliche Stärkungsmittel empfohlen auch bei Ginseng,

  • in der Schwangerschaft,
  • bei Bluthochdruck und
  • bei einem Lebensalter unter 12 Jahren

auf Ginseng komplett zu verzichten.

Auch die Kombination mit weiteren anregenden Substanzen wie Kaffee, schwarzem Tee und Cola wird daher nicht empfohlen.

Zu Wechselwirkungen mit Medikamenten sollte der Arzt befragt werden. Dies gilt vor allem bei Einnahme von Cortison, blutverdünnenden Medikamenten wie Marcumar und Medikamenten für Diabetiker.

Praktiker empfehlen, Ginseng nicht länger als drei Monate einzunehmen, sondern dann eine einmonatige Pause einlegen.

 

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Inhaltsstoffe

Im Ginseng sind eine Vielzahl verschiedener Inhaltsstoffe nachgewiesen. Zu der wichtigsten Wirkstoffkomponente gehören aber die Ginsenoside, die auch als Panaxoside bezeichnet werden und bei denen es sich um eine Variante der Saponine handelt. Deren Aufgabe für die Pflanze scheint defensiver Natur zu sein, sie sind Bestandteil der passiven Abwehr gegen Pilze und Fraßinsekten.

 

Der Begriff Saponine beinhaltet übrigens den Wortstamm des lateinischen Sapo, was sich mit Seife übersetzen lässt. Obwohl die Ginsenoside lange als bestimmender Faktor in der Wirkung des Ginsengs angesehen wurden (es handelt sich um bisdesmosidische Triterpensaponine), scheinen auch die anderen Inhaltsstoffe einen Teil zur Wirkung beizutragen. Insgesamt werden drei Gruppen der Ginsenoside unterschieden, und zwar die Gruppe der Panaxdiole, Panaxtriole und Oleanolsäuren, die zusammen rund 30 einzelne Vertreter umfassen. In weißem Ginseng sind ca. drei Prozent Ginsenoside enthalten, im roten Ginseng ist es dagegen nur die Hälfte. In Bezug auf die Wirkung des Ginsengs ist es genau diese Wirkstoffgruppe, die an der blutdrucksenkenden, entspannenden, krampflösenden und entzündungshemmenden Wirkung der Wurzel wesentlichen Anteil hat.

Bei der Verwendung von Ginseng spielen darüber hinaus Polysaccharide, Polyacetylene, Peptidoglycane, ätherische Öle, Fettsäuren, Aminosäuren und Triglyceride ebenfalls eine Rolle. Was aus Sicht der Wissenschaft bzw. ernährungsphysiologisch als positiver Nebeneffekt hinzukommt, sind die im Ginseng enthaltenen Mineralstoffe:

  • Magnesium: Der Mineralstoff ist für den menschlichen Körper lebenswichtig und muss in ausreichender Menge vorhanden sein, da Magnesium an ca. 300 enzymatischen Reaktionen beteiligt ist.
  • Kalium: Kalium zählt als Mineralstoff zu den lebenswichtigen Elementen für den menschlichen Organismus – aufgrund von dessen Bedeutung innerhalb der Zellen. Kalium ist unter anderem beim Zellwachstum, der Blutdruckregulation, der Bioelektrizität und dem Hormonhaushalt beteiligt.
  • Eisen: Eisen gehört zu den Spurenelementen, ist für den menschlichen Organismus aber extrem wichtig. Große Bedeutung hat Eisen unter anderem bei der Bildung des Hämoglobins und dem Sauerstofftransport, kommt aber auch als Komplex in diversen Hormonen vor.
  • Selen: Wie Eisen ist Selen ein Spurenelement von extrem großer Bedeutung. Vor dem Hintergrund der Reaktionsfreude gehört Selen zum zellulären Schutz vor oxidativen Prozessen, es ist ein Radikalfänger. Darüber hinaus spielt Selen auch für Aminosäuren und Proteine eine Rolle, kann bei zu hoher Dosierung allerdings auch toxisch wirken.
  • Kalzium: Das Mengenelement Kalzium spielt in vielen Bereichen eine Rolle. Einerseits ist es wesentlich am Aufbau der Knochen sowie der Zahnsubstanz beteiligt. Auf der anderen Seite spielt Kalzium bei der Muskelbewegung sowie der Enzymaktivierung, Blutgerinnung und der Stabilität der Zellmembran eine Rolle.
  • Vitamine und weitere Spurenelemente

Diese Wirkstoffkomposition des Ginsengs ist bei dessen Anwendung für die immer wieder beschriebenen Wirkungen verantwortlich. Allerdings sind nicht alle der hier genannten Inhaltsstoffe in gleicher Weise beteiligt. Die neuroprotektive und immunmodulierende Wirkung entsteht zum Beispiel im Wesentlichen durch die Beteiligung der Ginsenoside bzw. Saponine.

 

Einnahme und Dosierung

Das Deutsche Arzneibuch in 10. Auflage (DAB 10) empfiehlt bei Ginsenggebrauch eine durchschnittliche Tagesdosis von 1 bis 2 Gramm. Die für die Wirkung vor allem verantwortlichen Ginsenoside sind in hochwertigen getrockneten Ginsengwurzeln etwa in Konzentration von 3 Prozent enthalten. In der Traditionellen Chinesischen Medizin werden auch Tagesdosen über 3 Gramm gegeben, in China sogar bis zu 8 Gramm. Dies geschieht zur Behandlung von Krankheiten. Die erwähnten maximal 2 Gramm reichen bei einem gesunden Menschen zur Vorbeugung völlig aus.

Bei den unterschiedlichen Darreichungsformen sollte man sich nach den dem Produkt beigefügten Dosierungsempfehlungen richten.

Ginseng kaufen

Ginseng Produkte gibt es in der Apotheke, Reformhäusern, Bioläden und speziellen Shops. Hierzu bekommt der Interessierte auch Beratungen zu den Produkten. In Web Shops kann Ginseng auch bestellt werden, mitunter preisgünstiger. Zu achten ist aber auf die Herkunft des verwendeten Ginsengs in den Produkten als auch auf Reinheitskontrollen.

 

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Darreichungsformen

Ginseng als Wurzel hat ein wenig das Aroma eines Rettichs. Zugleich kommt eine Note von Lakritz dazu. Ginsengliebhaber in Asien geben Stückchen der Wurzel zum Würzen ins Essen wie das hier etwa mit Ingwer auch immer üblicher wird. Gleiches kann man mit Ginsengpulver machen. Die einzigartige Stellung von Ginseng als weltweit beliebtes Produkt zeigen auch die einzigartig vielfältigen und erhältlichen Darreichungsformen wie etwa den Tee.

 

Ginseng Tee aus Ginsengwurzeln

Tee aus Ginseng lässt sich gut in das tägliche Leben integrieren. Wie mit Ingwer kann man aus frischer Ingwerwurzel auch einen Tee aufbrühen. Es gibt den Tee aber auch getrocknet oder in Teebeuteln zu kaufen. Beim Tee ist eine sehr schnelle Aufnahme in den Körper gewährleistet, die bereits im Mund beginnt. Daher wird empfohlen, Ginseng Tee länger im Mund zu behalten.

 

Ginseng Pulver

Das Pulver wird aus vorsichtig getrockneten Wurzeln gewonnen. Vorteil vom Pulver ist immer, dass es sehr individuell dosierbar ist. Es kann

  • pur eingenommen werden
  • getrunken werden in heißem Wasser aufgelöst
  • an Mahlzeiten gegeben werden

Man sollte gerade beim Pulver auf die Konzentration der Ginsenosiden und die Herkunft des Ginsengs zu achten.

 

Ginseng Extrakt / Extraktpulver

Bei dieser Form wird durch Extrahierung die Konzentration der Wirkstoffe erhöht. Alles Weitere ist wie beim Ginsengpulver. Hier ist ebenfalls die Konzentration der Ginsenoside zu beachten, die höher sein wird als beim normalen Pulver. Auch hier kann man wie beim Tee den Effekt nutzen, die Wirkstoffe sehr schnell und bereits über den Mund aufzunehmen.

 

Granulat aus Ginseng

Wenn man den Extrakt aus Ginseng mit Milch und / oder Traubenzucker mischt und trocknet, entsteht ein dauerhaft haltbares Produkt. Es ist wasserlöslich wie die bei uns bekannten Eisteeprodukte.

 

Kapseln und Dragees

Diese Darreichungsformen haben den Vorteil, leicht transportabel und einnehmbar zu sein. Auch gibt es keinen ungewöhnlichen Geschmack, der den einen oder anderen stören könnte. Für die richtige Dosierung ist die Wirkstoffkonzentration zu beachten.

 

Pastillen und Kautabletten

Bei dieser Form werden zwei Effekte genutzt: Leicht überall mitzunehmen und unauffällig zu nutzen entfaltet sich hier die schnelle Wirkung besonders gut über die Mundschleimhäute. Der Umweg über den Magen-Darm-Trakt wird so umgangen.

 

Tonikum

Diese Form der Einnahme ist sehr beliebt, wie durch die bereits erwähnte Marke Tai Ginseng angedeutet wurde. Der Ginsenggehalt ist meist aber deutlich geringer als bei den anderen Produkten. Auch der hohe Alkoholgehalt ist problematisch zu sehen.

Ginseng

Ginseng dürfte eines der bekanntesten Heilkräuter sein, dass nicht bei uns beheimatet ist. Es wuchs ursprünglich in Gebirgen und vor allem in Wäldern in Korea, später auch im nördlichen China. Der ursprüngliche Ginseng, von dem alle anderen Formen des Ginsengs abstammen, kommt aber aus Korea. Für den Einsatz zu medizinischen Zwecken wird die Ginsengwurzel verwendet. Ginseng wird mittlerweile weltweit kultiviert, sogar in Mitteleuropa.

Die medizinische Wirkung von Ginseng ist seit Jahrtausenden bekannt und wurde vor über 2000 Jahren erstmals schriftlich erwähnt. Zunächst vor allem in der traditionellen koreanischen und chinesischen Medizin trat die symbolträchtige Wurzel ihre Reise in die ganze Welt an. Sie steht wie nur wenige andere Symbole für Gesundheit, Kraft und hohe Lebenserwartung. In manchen Zeiten und Regionen übertraf der Wert des Ginsengs den von Gold.

 

Ficus Ginseng

Auch als Lorbeerfeige oder Chinesische Feige bekannt ist Ficus Ginseng der bekannteste Name für diesen Zierbaum. Er gehört zu den Maulbeergewächsen und hat nichts mit dem eigentlichen Ginseng zu tun. In Bodennähe bildet er bizarr verschlungene Luftwurzeln, die in der Form an die Wurzeln des echten Ginsengs erinnern. Nicht nur in Asien, auch in Indien, Australien und gar auf den Balearen beheimatet, kann er sogar 25 Meter hoch werden.  Hier ist er als Bonsai im Topf zu kaufen. Wichtig zu wissen: Alle Pflanzenteile des Ficus Ginseng sind giftig.

 

Verschiedene Arten des Ginsengs

Wichtig zu wissen: Ginseng ist nicht gleich Ginseng. Es gibt unterschiedliche Produkte mit dem Namen Ginseng mit teilweise sehr unterschiedlichen Wirkungen und Anwendungsbereichen. Manchmal ist ein unter dem Namen Ginseng verbreitetes Gewächs gar kein wirklicher Ginseng im botanischen Sinn.

Auf dem Weltmarkt sind derzeit vor allem sechs Arten von Ginseng zu unterscheiden.

 

Koreanischer oder auch echter Ginseng, botanisch Panax Ginseng

Wie erwähnt ist die Urpflanze Ginseng in Korea beheimatet. Dabei gibt es noch eine weitere Unterscheidung:

Weißer Ginseng – er wird in Korea noch wild geerntet. Die Kultivierung dieser Pflanze führt zu teilweisem Verlust seiner Wirkstoffe. Das gilt auch für alle folgend genannten Ginseng Arten.

Roter Ginseng – das war ursprünglich auch weißer Ginseng, der in einem patentierten und monopolisierten Verfahren in Südkorea konserviert wird. Dadurch bekommt er die rote Farbe, verliert aber auch einen Teil seiner Wirkstoffe.

 

Amerikanischer Ginseng, botanisch Panax Quinqefolius

Dieser Ginseng stammt von der Urpflanze Ginseng aus Korea ab. Doch Herkunft ist nur ein Faktor. Die klimatischen Verhältnisse und die Bodenbeschaffenheit haben den amerikanischen Ginseng einiges an Wirkstoffen verlieren lassen. Von den 30 differenzierten Ginsenoiden der Urpflanze enthält amerikanischer Ginseng noch etwa 15. Dennoch ist diese Ginsengart sehr begehrt: Ihre Ernte und Verarbeitung werden streng überwacht. Nur Pflanzen, die älter als 10 Jahre alt sind, werden aktuell zum Wohle der Pflanzen geerntet. Die zu frühe Ernte wie in den früheren Jahren führte, wie man heute weiß, auch zum Teilverlust der Wirkstoffe.

 

Chinesischer Ginseng, botanisch Panax Notoginseng

Es gibt hier zwar eine große Ähnlichkeit zum Koreanischen Ginseng. Auch die Nachzucht führt aber zu Verlusten von Wirkstoffen gegenüber dem Original. Auch ist zu beachten, dass Chinesischer Ginseng mitunter stark schadstoffbelastet ist.

 

Japanischer Ginseng, botanisch Panax Japonicus

Nach der Besetzung von Südkorea durch die Japaner 1905 kam der Ginseng nach Japan. Die dort kultivierte Pflanze enthält nur zwei der sonst 30 sogenannte Saponiden der Urpflanze. Die Konzentration ist aber über doppelt so hoch. Das Wirkspektrum ist also kleiner, eine bestimmte und gezielte Wirkung kann aber stärker sein.

 

Tai Ginseng

Dies ist keine eigene Ginsengart, die etwa aus Thailand kommt, wie mancherorts behauptet wird. Tai Ginseng ist ein Markenname für ein Produkt, in dem Ginseng und andere Zutaten in alkoholischer Lösung enthalten sind.

 

Sibirischer Ginseng, botanisch Eleutherococcus Senticosus

Hier wird der Schwindel mit dem Mythos Ginseng am botanischen Namen deutlich: „Sibirischer Ginseng“ hat von der Pflanzenart her nichts mit dem Urginseng oder den anderen Ginsengarten zu tun. Sie hat keinerlei Wirkstoffe, die denen des Ginsengs auch nur ähnlich sind. Ihr optischer Vorteil: Die Wurzel sieht der Ginsengwurzel sehr ähnlich. Dies führte bereits dazu, dass wie beim Beispiel Tai Ginseng schon behauptet und geschrieben wurde, Ginseng wachse auch in Sibirien.

Fazit

Ginseng ist bereits seit Jahrtausenden in Asien ein bekanntes Heilmittel und wird auch auf kulinarischer Ebene genutzt. Mit zunehmenden Stellenwert der TCM gewinnt der Ginseng auch in Deutschland an Bedeutung – er wird inzwischen sogar hier angebaut. Bezüglich der Studienlage lassen sich zwar nicht alle dem Ginseng zugeschriebenen Wirkungen belegen. Eines steht aber fest: Die Verwendung der Wurzel kann sich positiv auf das Allgemeinbefinden auswirken. Allerdings ist für eine optimale Wirkung ein hoher Anspruch an die Qualität der Produkte zu stellen, gerade der Gehalt an Ginsenosiden muss für ein optimales Ergebnis in der Verwendung stimmen. Passen alle Faktoren zusammen, kann Ginseng:

  • positiv auf das Herz-Kreislaufssystem wirken
  • Organschäden bei Diabetes positiv beeinflussen
  • bei Potenzstörungen helfen
  • die Lebensqualität steigern
  • einen positiven Effekt bei innerer Anspannung erreichen.

Vor dem Hintergrund der relativ einfachen Dosierbarkeit und leichten Handhabung im Alltag macht es Sinn, Ginseng als Quelle vieler positiver Eigenschaften in den Alltag zu integrieren.

Wer schreibt hier

Herbert Havera

Herbert Havera ist Autor und beschäftigt sich schon seit mehreren Jahren mit der Thematik Ernährung/ Gesundheit. In seiner Recherche sind mehrere Stunden an Arbeit geflossen bzw. stehen wir generell im engen Kontakt mit Forschungseinrichtungen, Mediziner und Anwendern. Dank der wertvollen Informationen aus unserem Netzwerk, sind wir in der Lage stets fundierte Informationen rund um Heilmittel bieten, die uns die Natur freiwillig anbietet. Der enorme Vorteil von Naturheilmitteln ist, dass sie meistens frei von Nebenwirkungen sind. Dennoch dürfen sie nicht hemmungslos konsumiert werden. Wir klären Sie darüber auf, welche Tagesdosis unbedenklich, ideal und nicht mehr gesund ist. Denn wie Paracelsus schon sagte: „Nichts ist Gift, alles ist Gift – alleine die Dosis macht das Gift“.  Wir bieten Ihnen Informationen stets nach einer fundierten Recherche. Wir forschen intensiv nach den neuesten Studien, in denen sich die Naturheilmittel unter strengen Tests bewähren mussten. Und wo sich ein angepriesenes Mittel nachweislich als Mummenschanz und Quacksalberei entpuppt hat, lassen wir Sie das ebenfalls wissen. 

Quellenangabe

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Lee Jia, Yuqing Zhao, Xing-Jie Liang: Current Evaluation of the Millennium Phytomedicine – Ginseng (II):. Collected Chemical Entities, Modern Pharmacology, and Clinical Applications Emanated from Traditional Chinese Medicine. In: Bentham Science Publishers (Hrsg.): Current Medicinal Chemistry. Band 16, Nr. 22, 2009, ISSN 0929-8673, S. 2924–2942, PMC 2752963

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Babayigit A, Ginseng ameliorates chronic histopathologic changes in a murine model of asthma, Allergy and Asthma Proceedings, September 2008

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Lee JS et al., Korea red ginseng on Helicobacter pylori-induced halitosis: newer therapeutic strategy and a plausible mechanism, Digestion, September 2009